Bild der Woche ist nach einer langen Lernpause wieder zurück! Diese Woche werde ich Mrs.Siddons vorstellen, wobei das Gewicht auf das Gemälde Joshua Reynolds gesetzt wird.
In goldbraunen Rembrandttönen und blassen, zarten Teint eines fast romantischen Hell-Dunkels wird die damalige Shakespeardramen-Schauspielerin Mrs.Siddons als Muse majestätisch thronend von Joshua Reynolds dargestellt. Ihre Pose, insbesondere das Dreiviertelprofil zu ihrer rechten, der lässig auf den Ellenbogen ruhenden Arm, die untere Armhälfte senkrecht und parallel zum Bildrand, sowie auch die Hand mit dem zum Gesicht lenkenden Zeigefinger könnte nicht gelassener, eleganter und selbstbewusster wirken. Diese Haltung verweist auf Michelangelos Fresko des Propheten Jesaia aus der sixtinischen Kapelle. Reynolds lässt Mrs.Siddons als eine elegante, individuelle, sensible Persönlichkeit in einer genialen Komposition auftreten. Sie wird vor zwei in den Schatten stehenden verdeberbringenden Dämonen in dem Portrait historié als tragische Muse, als umjubelte Heldin der grossen Schakespear-Dramen, mit Schwere und Würde, in einer trotz Pathos entspannten Haltung, in Szene gesetzt.
Mrs.Siddons wurde zu jener Zeit von unterschiedlichen Künstlern porträtiert, wie Thomas Gainsborough, William Beechey, Thomas Lawrence, Thomas Beach, Gilbert Stuart, John Downman und andere. Hier einige Beispiele dazu.(2)
Mrs Siddons von Thomas Gainsborough 1785 (3)
Quellen:
(1)Bild
(2)Ingo F. Walther, Malerei der Welt, Band I, Köln 2003, S.382.
(3-8)Bild